Digitale Pflegeanwendungen für Menschen mit Demenz
Demenz kann durch unterschiedliche Ursachen und Veränderungen im Gehirn hervorgerufen werden. Die vollständige Heilung von einer Demenzerkrankung ist häufig nicht möglich. Neben medizinischen Leistungen kann der Einsatz von digitalen Pflegeanwendungen Menschen mit Demenz helfen. Digitale Pflegeanwendungen sind Programme, die als App oder Webanwendung auf digitalen Geräten wie Handys, Tablets oder PCs genutzt werden können. Digitale Anwendungen kommen bei Menschen mit Demenz zum Einsatz, um die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. In digitalen Übungseinheiten können Menschen mit Demenz beispielsweise mit personalisierbaren Spielen in Apps ihr Gedächtnis trainieren, um die kognitive Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus gibt es auch Apps, welche mit speziellen Übungen Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen dabei helfen, das Risiko für Stürze zu reduzieren bzw. die Mobilität und Selbständigkeit zu erhalten. Bei der Nutzung von digitalen Anwendungen empfiehlt sich folgendes:
1) Vorhandenes stärken
Wählen Sie Übungen, welche die Bereiche fördern, in denen die Betroffenen noch Kompetenzen haben, um diese aufrechtzuerhalten.
2) Überforderung, Stress, Frustration vermeiden
Inhalte mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für Überforderung, Stress und Frustration sind zu vermeiden
3) Lebensfreude und Anerkennung
Die Lebensfreude und Anerkennung sollte bei Übungen immer im Mittelpunkt stehen. Auch Erfolgserlebnisse sollten nicht fehlen. Es gilt nicht, Leistungen abzurufen, sondern eine spielerische Auseinandersetzung mit Übungen zur Förderung der Gehirnaktivität.
4) Kurze Einheiten
Führen Sie mehrere kürze Übungen am Tag durch. 10 Minuten sind hierfür ein guter Richtwert. Zu lange Einheiten führen zur Überforderung.
Die DIGITAAL life-App ist ein Beispiel für eine digitale Anwendung zur Aktivierung der kognitiven Leistungsfähigkeit. https://digitaal.life/de/unser-angebot/
Auf Seiten der pflegenden und betreuenden Angehörige stehen ebenfalls digitale Anwendungen zur Verfügung. Es gibt etwa digitale Anwendungen für Angehörige, die dazu dienen die Kommunikation und den Informationstransfer im Rahmen der Betreuung von Pflege von Menschen mit Demenz zu verbessern. So können etwa wichtige Informationen, wie zum Beispiel die zeitgerechte Einnahme von Medikamenten, eingesehen werden und dabei helfen die pflegerische Situation zu erleichtern und verbessern. Unter digitale Anwendungen fallen aber nicht nur Apps, sondern etwa auch intelligente Sensoren. So können beispielsweise pflegende Angehörige informiert werden, wenn das Inkontinenzmaterial zu wechseln ist.
Das Angebot an digitalen Anwendungen ist groß. Bei der Auswahl der Anwendungen ist stets auf die Qualität und die individuellen Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu achten.
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